Aufsteiger Sein Abschied schien schon besiegelt zu sein, dann kam der Trainerwechsel. Plötzlich war Kevin Grund wieder Stammspieler und entschied sich, seinen Vertrag um zwei Jahre zu verlängern. Als zusätzlicher Baustein für den Kader geholt, schwang sich Winterneuzugang Leon Binder sofort zum unumstrittenen Stammspieler auf und überzeugt auf verschiedenen Positionen. Der von den Fans oft kritisierte Keeper Niclas Heimann hat sich im Saisonverlauf stabilisiert und parierte im Pokalfinale sogar den entscheidenden Elfmeter.
Absteiger Als Stammspieler geholt und am Ende zur Ersatzkraft geworden. Sven Kreyer dürfte mit seinem ersten Jahr in Essen alles andere als zufrieden sein. Mittelfeldspieler Tim Treude war ebenfalls eine deutlich wichtigere Rolle zugedacht, als er letztlich einnahm. Ob er noch einen neuen Vertrag bekommt, ist offen. Die Verpflichtung von Björn Kluft war mit einem gewissen Risiko verbunden, letztlich war er fast dauerverletzt und machte nur drei Spiele für Rot-Weiss Essen. Kapitän und Routinier Mario Neunaber enttäuschte auch in der Rückrunde.
Zukunft Wie es bei Rot-Weiss Essen weitergeht, ist aktuell nur schwer vorherzusagen. Noch steht nicht fest, wer die Mannschaft in Zukunft trainieren wird, diverse Vertragsverlängerungen stehen noch aus und bislang wurden erst zwei Neuzugänge verpflichtet. Die U23-Regel zwingt die Verantwortlichen dazu, in erster Linie junge Ergänzungsspieler zu verpflichten und mit der Stammelf der letzten Saison weiterzuarbeiten. Die ist freilich keine schlechte, so dass RWE auch in 2015/16 zur Spitzengruppe der Liga gehören sollte.
Stärken Angriff: Auch wenn das Toreschießen in der Rückrunde nicht mehr ganz so gut gelingen wollte wie noch in der Hinserie: Mit 58 Treffern stellt RWE den drittbesten Angriff der Liga hinter Viktoria Köln (70) und Meister Borussia Mönchengladbach II (77). Zusammerhalt: An Moral und Teamgeist hat es der Mannschaft von Rot-Weiss Essen trotz aller Rückschläge nie gemangelt. Fanunterstützung: Diese stimmte überwiegend. Insgesamt pilgerten durchschnittlich 8208 Zuschauern zu den Heimspielen von RWE.
Schwächen Die Nerven: Bei Rückschlägen stellte sich zu oft eine allgemeine Verunsicherung in den rot-weissen Reihen ein, die viele Punkte gekostet hat. Mit dem Druck, der insbesondere an der heimischen Hafenstraße herrscht, konnten nicht alle umgehen. Mangel an Führungsspielern: Nur Philipp Zeiger und Benjamin Baier ging selbstbewusst und mit Leistung vorweg. Derby-Angst: Im Pokal konnte RWE Kray und Oberhausen besiegen, in der Liga gab es nur einen Punkt aus den vier Duellen.